„Die Klinik- und Abteilungsschließungen auch in unserer Region in den letzten Jahren haben gezeigt, dass Nachhaltigkeit in der Medizin und in der Pflege vor allem bedeutet, zufriedene Patienten und Einweiser zu haben“, sagt Dietmar Imhorst, Vorstand der Mathias-Stiftung Rheine. Daher sei die Mathias-Stiftung ein Gesundheitsverbund mehrerer Häuser, so dass Synergien optimal genutzt, Prozesse verschlankt und wirtschaftliche Vorteile, wie zum Beispiel im Einkauf, genutzt werden könnten. Um sich kontinuierlich weiter zu verbessern, setzt die Stiftung Mathias-Spital ein strukturiertes Beschwerdemanagement ein.
„Nachhaltigkeit bedeutet für uns außerdem die Sicherung der Qualität unserer Arbeit. Deshalb verzahnen wir die Aus-, Fort- und Weiterbildung mit der Ausübung der jeweiligen Berufe. Dadurch ergibt sich eine weitere Chance zur Nachhaltigkeit, nämlich die der Mitarbeiterbindung durch Karriereanreize innerhalb der Stiftung“, erläutert Imhorst weiter.
Zur Qualitätssicherung trage neben der kontinuierlichen Qualifikation der Mitarbeiter die konsequente Umsetzung des Qualitätsmanagements bei sowie das Risikomanagement und die Mathias-Organisationsentwicklung. „In unserem sensiblen Arbeitsbereich ist dieses umso wichtiger und wird deshalb regelmäßig extern kontrolliert: Regelmäßige Audits für unterschiedlichste Zertifikate unserer verschiedenen Stationen und Einrichtungen gewährleisten eine objektive Qualitätssicherung. Nachhaltigkeit ist dabei immer ein Kriterium“, erläutert der Chef der Stiftung.
Weitere Aspekte bestimmen die Nachhaltigkeit der Qualität: Die ethische Komponente der Arbeit unterstützt der Ethikrat in der Stiftung. Das Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie sichere den Schutz der Mitarbeiter und Patienten vor Krankheitsübertragung. Imhorst: „Wir sind einer der ersten Krankenhausträger, die hierzu eine eigene Fachärztin als ärztliche Leiterin dieses Instituts hauptamtlich beschäftigt“.
In medizinischen und pflegerischen Hygienebereichen müssten Hygienevorschriften peinlich genau eingehalten werden. Das verhindere oft Nachhaltigkeitsaspekte wie die Vermeidung von Müll. Die Geschäftsleitung der Mathias-Stiftung hält dafür in anderen, flexibleren Bereichen dagegen, indem sie hochwertige Materialien einkaufe, die eine lange Lebensdauer haben, seien es medizinische Gerätschaften, Bodenbeläge, Dienstkleidung oder Möbel.
Medizinisch-pflegerische Einrichtungen sind energieintensiv. Bei der energetischen Ausstattung der Häuser achtet die Stiftung auf sparsame Systeme. Neue Gebäudeteile sind nach der neuesten Energiesparverordnung gedämmt. „Wir nutzen hier Erdwärme für die Fußbodenheizungen, eine Luftwärmepumpe zur Warmwasseraufbereitung mit der Abwärme des Kesselhauses. Ein Blockheizkraftwerk ergänzt die durchdachte Energieplanung“, schildert Imhorst weiter.
Die Mathias-Stiftung nutze noch immer Gebäudeteile, die inzwischen über 150 Jahre alt sind. Die Bausubstanz und -struktur habe sich also bereits als nachhaltig erwiesen. Die Gebäude werden nach Möglichkeit im Bestand saniert und renoviert.
Mit erheblichem finanziellem Aufwand investiere die Stiftung auch in die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Auch personell wachse die Akademie ständig. „Daneben erweitern wir unseren Ausbildungsbetrieb sowohl hinsichtlich der Zahl der Ausbildungsplätze in bestehenden Ausbildungsgängen wie zum Beispiel der Gesundheits- und Krankenpflege, als auch in Richtung neuer Ausbildungsgänge. Zum letzten Quartal werden wir in diesem Jahr erstmalig die Ausbildung zum Physiotherapeuten anbieten“, berichtet Imhorst.
¡ Mit rund 1300 Betten und über 4000 Mitarbeitern ist die Mathias-Stiftung ein führender Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen im nördlichen Münsterland. Jedes Jahr vertrauen sich mehr als 153500 stationäre Patienten der medizinischen Versorgung in den Häusern der Stiftung an. Ergänzt wird das Angebot durch vier stationäre Altenhilfe-Einrichtungen.